Destillen

Ich habe meine erste Destille im August 2014 bei Destillatio.com gekauft. Im Oktober 2016 kam meine zweite dazu. Diese kaufte ich ebenfalls bei Destillatio, musste aber von der Bestellung bis zur Auslieferung einige Woche warten.

Ich destilliere damit ausschliesslich ätherische Öle und Hydrolate. Dies mache ich auf dem offenen Feuer oder auf einer Kochherdplatte. Bei meiner ersten Destille handelt es sich um eine

„CopperGarden®“ Kolonnenbrennerei 3L & Thermometer“

Der Anbieter schreibt über die Destille:
„Diese vielseitige Kolonnenbrennerei wurde maßstabsgetreu auf 3 Liter Brennkessel verkleinert und ist somit in der Schweiz zur Destillation ätherischer Öle legal. Sie können bei dieser Destille sowohl mit, als auch ohne die Kolonne destillieren und so sehr vielseitig arbeiten.
Die Destille besteht aus dem ca. 3 Liter fassenden, hochwertig verschweißtem (hartverlöteten) Brennkessel, und der oben aufgesetzten Kolonne (ca. 2 Liter Volumen mit einem integrierten Aromasieb), dem optimal ausgeformten Hut, dem zweiteiligen verschraubtem Steig- / Geistrohr und einem ausreichend dimensionierten Kühlkessel mit Wasserzu- und ablauf.
Das angebaute handgeschmiedete Kippgestell dient dazu die Kolonne beim Destillieren fest auf dem Kessel zu halten.

Anwendungsbeispiele:
(…)    Oder Sie füllen den Kessel mit Wasser und die Kolonne mit Pflanzen Ihrer Wahl – so erhalten sie auf schonende Weise durch Dampfdestillation entzogenes Aromaöl.“

Meine neue Destille ist eine

Alquitara 3 Liter „Plus“ – für ätherische Öle

Der Anbieter schreibt über diese Destille:

Diese neue Destille aus der CopperGarden® Schmiede ist eine einzigartig effiziente und ausgeklügelte Weiterentwicklung der ursprünglichen Alquitara Destille für ätherische Öle. Dank der Forschungen von Roman Pühringer konnten wir unseren Bestseller im Bereich ätherischer Öle weiterentwickeln und perfektionieren. Sicher ist die Alquitara mit dem Plus aktuell die effizienteste Destille zur Herstellung ätherischer Öle auf dem Markt.

Die Alquitara „Plus“ bietet einen deutlich erweiterten Dampfraum für das Pflanzenmaterial. Genau genommen ist die Alquitara „Plus“ eine Mischung aus einer Kolonnenbrennerei und einer Alquitara Destille. Alleine durch den relativ großen Kolonnenaufsatz lässt sich die Effizienz der Anlage im Vergleich zu normalen Alquitara Destillen mehr als verdoppeln.

Das ist aber noch lange nicht alles: auch der obenauf sitzende Destillierhelm wurde neu überdacht und lässt sich nur dank der besseren Erreichbarkeit wesentlich einfacher reinigen. Um schwere Anhaftungen zu verhindern wurden die schwer zugänglichen Bereiche zusätzlich verzinnt. Dank der verbesserten Kühlung kondensieren die Dämpfe nicht nur deutlich schneller, sondern werden spätestens im zweiten Kühler stark abgekühlt. Nach unseren Erfahrungen sind dadurch höhere Ausbeuten und eine wesentlich bessere Qualität an ätherischen Ölen möglich. Der zusätzliche Kühler ist ein fein gearbeiteter Liebigkühler aus Kupfer der die Alquitara als Nachkühler hervorragend ergänzt. 

Alles in allem ein stimmiges und höchst effizientes System das wir zur Herstellung ätherischer Öle als Top Produkt empfehlen würden. 

Meine Erfahrungen mit der Kolonnendestille (Kolonnenbrennerei)

Ich habe mit der Destille bereits verschiedene Rohstoffe destilliert: Lavendel, Orangenschalen, Tannennadeln… Das hat an sich gut funktioniert. Auch aus schlechten Ausgangsmaterialien habe ich Öl und Hydrolate gewinnen können. Die Kolonnenbrennerei ist sehr gut und solide verarbeitet. Sie ist für den Einsatz auf einer elektrischen Herdplatte und auf dem offenen Feuer geeignet.
Die eingebaute bzw. abnehmbare Kolonne hat sich aus meiner Erfahrung bewährt. Sie lässt sich gut füllen und wenn nötig stopfen. Nicht ideal finde ich die Kühlungsvorrichtung. Durch den verhältnismässig kleinen Abfluss kann zuwenig Durchlauf von Kühlwasser erreicht werden. Mehrfach hat sich das Wasser im Kühler stark erhitzt und es gelang mir nicht, es alleine durch die Optimierung des Durchlaufs genug zu kühlen. Mit Eis und einer optimalen Einstellung von Ein- und Auslauf des Kühlwassers kann dieser Schwäche der Destille entgegen gewirkt werden. Ich verwende für die Kühlung Gummischläuche aus dem Baumarkt und eine kleine (Zimmerbrunnen-)Pumpe. Der Anschluss der Schläuche ist noch nicht optimal ausgereift. Trotz Schlauchbriden ist es mir bisher noch nicht gelungen, über eine längere Zeit und nach einer grösseren Erhitzung des Kühlwassers bzw. des Kühlbehälters, die Anschlüsse dicht zu behalten. Ein weiterer Nachteil der Destille sehe ich darin, dass der Weg zwischen Brennkessel und dem Austritt des Öls bzw. Hydrolats vergleichsweise lange ist. So muss das Destillat einen langen Weg alleine durch die Kühlschlange zurücklegen. Die Kritik an der Destille, dass das Thermometer nicht ganz oben am Hut angebracht ist, kann ich nachvollziehen. Dadurch wird nicht die maximale Temperatur gemessen, was eigentlich das Ziel sein müsste. In meiner Praxis hat das aber keine Rolle gespielt. Zudem ist eine Temperaturkontrolle bei der Herstellung von ätherischen Ölen und Hydrolaten ohne grosser Bedeutung und das Thermometer ist genug weit oben angebracht, um bei dieser Messgenauigkeit keine allzu grossen Abweichungen zu verursachen.
An einem Seminar „ätherische Öle“ im November 2015 destillieren bei Andreas Heiss lernte ich die Destille „Leonardo“ kennen. Diese hat mich für das Destillieren von Ölen überzeugt. Deshalb hab ich mir die „Alquitera Plus 3 Liter nach Roman Pühringer“ geleistet. Ich verspreche mir vom angehängten Liebigkühler eine zusätzliche Wirkungssteigerung. Leider konnte ich sie bis (heute 16.12.2016) noch nicht testen.