Archiv für den Monat: Dezember 2016

Und gleich nochmals: Wenn die Grundreinigung ins Auge geht…

MrBonZai beschreibt am 20.06.2005, wie es ist, wenn die Grundreinigung nicht wie geplant funktioniert. Bei ihm ist allerdings etwas mehr Schaden entstanden:

Hier mal ein kleiner Bericht über den „Versuch“, meine Destille zu reinigen:

Am Samstag abend dachte ich mir, so schnell noch kurz die Destille reinigen… kurzerhand Wasser in den Kessel gefüllt und auf die Herdplatte… nachdem das Wasser gekocht hatte, habe ich das Roggenmehl dazugegeben und mit dem Holzlöffel rumgerührt (wie in der Beschreibung angegeben)…

Dann noch den Hut auf die Destille gesetzt und das Kühlsystem angeschlossen… die „Zwischenteile“ noch kurz mit Roggenmehl-Abdichtung verkleistert…

Nach einiger Zeit tat sich gar nix… ich hab mich ein wenig gewundert… da kam einfach nix…
hmmm…. vielleicht ein wenig die Temperatur erhöhen…
Ok… gemacht… dann ging es irgenwann los… es kamen 2-3 „spritzer“ aus dem Kühlsystem und dann war Sense… dann habe ich plötzlich gesehen, dass die Abdichtung nicht hebt… ui ui… und kurz danach… bafff… den Hut hats quer durch die Küche geschleudert… ein Teil von der Suppe mir direkt ins Gesicht und die Küche sah aus… mein Gott… überall klebte diese Roggenmehlpampe… und die ist so schön schmierig, dass man die richtig gut wegbekommt…

Die Roggenmehlsuppe ist auch richtig toll im Kessel angebrannt… na Prima…
ich habe ewig gebraucht, um das wieder „ohne“ scharfen Gegenstand herauszubekommen…

Nach ca. 2 Stunden Putzarbeit war ich dann ziemlich gerichtet…
Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass dieser kleine Spritzer eine ziemliche Verbrennung hinterlassen hatte… die Haut löst sich langsam…

Also lange Rede kurzer Sinn… Ich hab keine Ahnung, was jetzt wirklich schiefgelaufen ist… hat die Suppe den „Kühler“ verstopft so dass nichts ablaufen konnte? Habe ich zu heiss gemacht? Was war passiert?

Ich möchte jedenfalls eine grosse Vorsicht aussprechen, wer seine Destille so reinigen will… dies betrifft wohl hauptsächlich die Destillen mit Roggenmehlabdichtung.

Bis ich meine Destille wieder verwenden werde, muss ich wohl 2-3 Durchläufe mit reinem Alkohol oder Wasser vornehmen…

Quelle:
http://www.absinthe-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=1128&pageNo=1&s=a163f7716c35ff042cbafcedda2491d370b7b420

Grundreinigung –> aber nicht so!

Bevor ich mit meiner neuen Destille das erste Mal Öl destillieren wollte, führte ich eine Grundreinigung mit Roggenmehl durch. Anorganische Rückstände (z.B. Fluss- und Reinigungsmittelresten, Kupfersulfat) sollen so entfernt werden. Das schlägt mindestens der Lieferant Destillatio in einem ausführlichen Artikel bzw. in einer Anleitung vor. Ich habe meine Kolonnenbrennerei 3-L nach diesem Verfahren erfolgreich grundgereinigt und wollte darum auch bei meiner Alquitara 3-Liter so vorgehen.

Ich kann nun nach eigener Erfahrung von diesem Verfahren dringend abraten. Hier mein Eintrag aus meinem Notizbuch vom 18.12.2016:
Ich ging nach Anleitung von Destillatio vor, verwendete allerdings weniger Roggenmehl als vorgesehen (400 g statt 500 g). Die „Roggenmehlsuppe“ erschien mir aber schon von Beginn weg zu dick und zu trocken. Ich habe die Anlage während ca. 45 Minuten mit nicht voller Hitze (Heizplatte 7 von 9) geheizt und ca. 1.5 dl Destillat destilliert. Weil das Destillat und es auch in der Luft verbrannt roch, brach ich den Prozess sofort ab. Nach dem Abkühlen war der Kessel an einer Stelle der Naht undicht und kaputt. Das Roggenmehl im Kessel war angebrannt.

Mein Fazit: Die Destillation von einer dicken Roggenmehlsuppe führte trotz reduzierter Hitze vermutlich zu einem Hitzestau und liess die Dichtungen des genieteten Kessels schmelzen.

Und was sagt der Lieferant Destillatio?
Destillatio hat mir den Kessel sofort und anstandslos ersetzt. Beim Telefongespräch wurde mir mitgeteilt, dass auch Destillatio die Roggenmehl-Grundreinigung nicht mehr empfiehlt. Bei den neuen Destillen sei dieses Verfahren nicht mehr nötig. Eine gründliche konventionelle Reinigung würde vollends reichen. Die Empfehlung kam etwas zu spät. Aber durch den zuvorkommenden und unkomplizierten Service bleibe ich Destillatio treu!

Das Rezept für die Grundreinigung mit Roggenmehl:

  1. ca. 2.3 Liter Wasser zum Kochen bringen
  2. Wenn das Wasser kocht, die Hitze zurückstellen.
  3. ca. 500 Gramm Roggenmehl in den Kessel geben und mit einer Holzkelle umrühren.
  4. Mit leichtem Druck die ganze Destille zusammenstecken.
  5. Den Kühlkessel mit Wasser füllen. Es braucht kein Fliesswassersystem.
  6. Mit Roggenmehl und Wasser eine dicke Paste anrühren.
  7. Mit dieser Paste alle Steckverbindungen abdichten.
  8. Das Wasser bei normaler Hitze brodeln lassen, bis die meiste Flüssigkeit abdestilliert wurde.
  9. Achtung! Die Roggenmischung darf nicht anbrennen!
  10. Die Anlage abkühlen und mit Wasser sorgfältig reinigen.
  11. Den Destilliervorgang mit Wasser und ohne Kühlung wiederholen.

Die Neue ist da!

Das Warten hat ein Ende!

Meine neue Destille ist endlich da: Alquitara „Plus“ 3 Liter

Bis ich sie testen kann, muss ich allerdings noch Rohstoffe besorgen und die Kühlschläuche und Pumpen kaufen.

Technische Daten:

Alquitara mit Kolonnenkörper und zusätzlichen Liebigkühler

Destille mit 3 Liter Kessel optimiert für ätherische Öle und Hydrolate
Äußerst flexible Destille. Auch zur Alkoholdestillation geeignet.
Kann jeweils auch ohne Kolonnenkörper bzw. Liebigkühler verwendet werden.
Maße: Gewicht = 2,7 kg; Höhe = 60 cm; Ø 20 cm; Breite mit Liebigkühler = 60 cm
Passende Schläuche = 10 x 13 (E-6225) für Kühler und 8 x 11 (E-6218) für den Liebigkühler
Volumen Kolonne ca. 2 Liter; Ø Kesselboden 12,5 cm
Messinggriffe und Messingverschraubung, Hut innen verzinnt