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Hydrolat – das „wilde Herz der Pflanzen“

Bei der Dampf- oder Hydro-Destillation macht mir vor allem die Arbeit an der Destille Spass! Sozusagen als Nebeneffekt entstehen bei der Destillation von Pflanzenmaterialien ätherische Öle und als Co-Produkt Hydrolate (Pflanzenwasser, Blütenwasser, aromatische Wasser). Das ätherische Öl schwimmt an der Oberfläche des Destillats und kann abgeschöpft werden. Hydrolat ist demnach Wasser, das einen Anteil an ätherischen Ölen sowie andere aus der Destillation gewonnene und wasserlösliche Pflanzenbestandteile und Stoffe (Artefakte) enthält. Hydrolate vereinen die Heilwirkung von Pflanzen, wie sie für die Kräuterheilkunde und die Aromatherapie genutzt werden. Susanne Fischer-Rizzi bezeichnet die Pflanzenwasser als das „wilde Herz der Pflanze“, eine lebendige Konzentration von Naturstoffen in Wasser gelöst. Nur was die wilden Kräfte der Transformation während der Destillation aushält, was verschiedene Aggregatzustände (fest, flüssig, gasförmig) durchsteht, wird am Ende als Öl oder Hydrolat aus der Destille tropfen. Mit anderen Worten: ätherische Öle und Hydrolate sind  James Bond, Chuck Norris und Lara Croft der pflanzlichen Inhaltsstoffe.

Hydrolate wirken ähnlich wie die entsprechenden ätherischen Öle. Ihre Wirkung ist milder und kann von den unterschiedlichen Inhaltsstoffen abhängig etwas abweichen.

In reiner Form sind Hydrolate wenig stabil und nur wenige Wochen haltbar. Mit Alkohl versetzt ist ihre Haltbarkeit länger. Hydrolate geniessen dadurch gegenüber dem Menschen einen Vorteil.

Kurs 2015 Öl Ausbeute
Das ätherische Öl schwimmt auf dem Hydrolat.

Literatur: Fischer-Rizzi S. (2014). Das grosse Buch der Pflanzenwässer – Pflegen, heilen, gesund bleiben mit Hydrolaten. Aarau und München: AT Verlag